„Das ist der Ort, an dem der Tod mit Freude dem Leben zur Hilfe eilt“
Die Schüler/innen des Biologie – Wahlpflichtfaches tauschten am 1. März das Klassenzimmer gegen einen Tag auf der Pathologie des Med. Campus Graz.
In einem spannenden Vortrag von Herrn Donnerer wurde sehr schnell klar, dass Pathologen, anders als in TV-Serien dargestellt, nicht immer schrullig und suspekt sein müssen und den ganzen Tag mit Toten in einem dunklen Keller verbringen.
Die Pathologie als „Lehre von den Leiden“ ist Teilgebiet der Medizin und beschäftigt sich mit der Beschreibung und Diagnose von krankhaften Veränderungen und Zuständen im Körper. Mitarbeiter/innen der Pathologie leisten demnach wertvolle Aufklärungs- und Diagnosearbeit bei sämtlichen Erkrankungen des lebenden Patienten. Entnehmen uns Ärzte/Ärztinnen Gewebe und/oder Blutproben, so sind es letztendlich die Pathologen, die diese Proben bekommen und diagnostizieren.
Bis zu 600 Proben landen täglich an der Zweigstelle in Graz, werden in Paraffin eingegossen und zu mikroskopischen Schnitten präpariert. Wir durften den Mitarbeiter/innen bei vielen Arbeitsschritten (Probenannahme, Probenlagerung, Schnitterstellung) über die Schultern schauen.
Ein Highlight war sicherlich die hautnahe Darbietung unterschiedlichster Organ – Präparate und das Rätselraten um Organteil und Erkrankung. Die Schüler/innen durften jedes Organ genauestens untersuchen, von Brustkarzionomen, über Darmpolypen, Herzinfarkten, Zysten – und Hufeisennieren bis hin zu Peniskarzinomen.
Auch wurden wir mit den weniger angenehmen Alltagssituationen in der Prosektur (Sektionsraum) konfrontiert. Der Tod ist eine Station des Lebenskreislaufs und in Anbetracht der anfänglich doch eher mulmigen Gefühle im Leichenraum, war es „schön“ zu hören und zu sehen, dass sämtliche Personen, die nach ihrem Tod pathologisch untersucht werden müssen, würdevoll und mit dem nötigen Respekt behandelt werden.
Ein spannender Tag im Sinne der Medizin.
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